Wir hatten zwei Optionen für die Reise zur Auswahl. Eigentlich hatten wir uns bereits im Laufe des gestrigen Tages für die Option entschieden, die zwar etwas teurer aber direkt am Montag nach dem Feierwochenende gewesen wäre. Von der Feier sozusagen mit einem Bein im Flugzeug …

Aber – grosses Aber. Jetzt kommt wieder die deutsche Bürokratie durch. Wir würden also die Reise auf einen Namen buchen, der dann ab dem Tag der Hochzeit nicht mehr „gültig“ ist. Mit Unterzeichnung beim Standesamt ist also Gela’s Nachname ungültig und dies wird anscheinend wohl auch sofort wirksam (auch auf elektronischem Weg) so dass ihr Pass mit dem Namen nicht mehr existiert. Das würde bedeuten, dass man vor dem Schalter am Flughafen steht und gesagt bekommt dass auf eine andere Person gebucht wurde und ohnehin der Reisepass nicht mehr zur Person passt. Und das ist ein ernstzunehmendes Risiko!

Aber Gela hat ohnehin keinen Reisepass, müsste also einen beantragen. Dieses aber auf einen Namen, der dann aktualisiert werden müsste. Nun ja, aber die Amtsstuben haben ja nicht unbedingt am Wochenende geöffnet.

Lösung? Relativ einfach. Wir sind ja nicht die ersten mit diesem „Problem“ … man kann mit Einreichung der Heirats-Absichtserklärung vorläufig und ausnahmsweise schon den Reisepass auf den neuen Namen beantragen, jedoch darf der erst mit der Heiratsurkunde in der Hand übergeben werden. Theoretisch könnte man diesen an das Standesamt schicken lassen, aber faktisch ist dies ein nicht kalkulierbares Risiko im Zweifelsfall das Dokument nicht zu bekommen. Und dann im blödesten Fall eine versaute Hochzeit zu haben, wenn irgendwo im Ablauf etwa schief gegangen ist, das wollen wir nicht eingehen.

Darum haben wir uns entschlossen doch Option 2 zu buchen, welche mit einer Woche Verzögerung stattfindet, also erst ab 12.04. – diese ist nebenbei bemerkt ca. 300 EUR (p.P. insg. 600 EUR) günstiger. Was ja letztendlich wieder dafür spricht. Nur hierbei gehen wir das Risiko ein, möglicherweise die Kirschblüte zu verpassen. Dieses Risiko ist im Vergleich gar nicht zu verreisen das kleinere Übel 😉

2 thoughts on “Tag 20 – Auf zu neuen Horizonten

  1. Mann oh Mann, is das ein Gewese.
    Heiliger Burokratius rette uns.

    Aber davon kann ich auch ein Lied singen:
    Ich wurde in Deutschland als Kind deutscher Eltern als Staatenlose geboren. Wobei, meine Eltern waren gar nicht deutsch, was sie aber nicht wussten, denn beide hatten einen deutschen Perso. Ich auch, sobald ich einen haben durfte. Ebenso wie meine beiden Geschwister. Wir waren also eine deutsche Familie, mit deutschen Persos, de facto aber – völlig ohne Ahnung davon – staatenlos.
    Weshalb?
    Mein Vater war Siebenbürger Sachse und in Rumänien geboren. Nach dem Krieg blieb er in Deutschland und bekam einen sogenannten Nansen-Pass, einen Pass für Staatenlose. Meine Mutter war deutsch qua Geburt, und als mein Vater sie heiratete, bekam er den deutschen Pass. Paletti!
    Denkste.
    Als wir als Familie 1966 nach Rumänien fahren wollten, brauchten wir ja einen Reiseppass, den wir auch beantragten. Doch wir bekamen ihn nicht, mit der Feststellung, wir seien gar nicht berechtigt, einen zu haben, denn die ganze Familie sei staatenlos. Wir zeigten unsere Persos, welche uns nach Aussage der Behörde, unrechtmäßig ausgestellt worden seien.
    Nach dem Recht, das zur Zeit der Eheschließung meiner Eltern Gültigkeit hatte, verlor eine Deutsche, wenn sie einen Staatenlosen heiratete, automatisch auch ihre deutsche Staatsbürgerschaft. Das hatte aber niemand gewusst. De facto war es aber rechtsgültig.
    So kam es, dass die ganze Familie, die alle schon den deutschen Perso hatten, durch Einbürgerung nachträglich deutsch wurde.
    Den perso durften wir behalten.
    Oh wundersame Gerechtigkeit.

Comments are closed.